Euterentzündung


Eine Euterentzündung ist eine schmerzhafte Erkrankung. Eine umgehende und wirksame Behandlung kann unnötiges Leid bei der Kuh verhindern. Schmerzmittel sind deshalb ein wichtiger Baustein der Behandlung.

Eine frühzeitige Therapie sichert eine höhere bakteriologische Heilungsrate und verhindert, dass Infektionen chronisch werden.

Ausheilungsrate Mastitis:
Anteil der Kühe, die mit > 100.000 Zellen/ml trockengestellt wurden und nach der Kalbung < 100.000 Zellen/ ml haben.

Kennzahl:
> 50%

Weitere Kennzahlen rund um die Eutergesundheit finden Sie hier..

Dringen Erreger in das Euter ein, so kommt es bei fehlender Abwehrkraft der Kuh zu einer massenhaften Vermehrung. Besonders schädigend sind die sogenannten Bakterien-Toxine, die als Stoffwechselprodukte der Erreger entstehen oder aus deren Zellwänden frei werden, wenn sie absterben. Diese Gifte schädigen das Eutergewebe und führen zu einer Mastitis.

Typische Symptome sind :

  • Rötung
  • Starke Erwärmung
  • Schwellung/Verhärtung
  • Schmerzen
  • Funktionsstörung des Organs

Die Entstehung einer Euterentzündung

Anzeichen einer Euterentzündung

  • Gestörtes Allgemeinbefinden
  • Teilweise Fieber
  • Schlechte Futteraufnahme
  • Fehlende Pansenmotorik
  • Versiegen der Milchbildung

Entzündungsursache

Eine leichte Entzündung ist als Schutzmechanismus zu sehen. Dagegen führt eine übermäßige Entzündungsreaktion zu einem Leistungsverlust und eventuell zu bleibenden Gewebeschäden (insbesondere im Euter bei der Mastitis). Daher kommt der rechtzeitigen und wirksamen Behandlung der akuten Euterentzündung eine wichtige Rolle zu.

Richtige Vorgehensweise

Milchproben

Milchproben

Vor jeder Behandlung sollte eine Viertelgemelksprobe entnommen und eingefroren werden, um ggf. später eingeschickt werden zu können. Regelmäßige bakteriologische Untersuchungen helfen den Leitkeim auf dem eigenen Betrieb zu finden. Labore sind in der Lage Antibiogramme zu erstellen damit Resistenzen aufgezeigt werden.

Behandlung

Behandlung

Mastitis ist eine schmerzhafte Erkrankung. Eine umgehende Behandlung sowie der Einsatz von Schmerzmitteln verhindern unnötiges Leid der Tiere. Eine frühzeitige Therapie sichert eine höhere bakteriologische Heilungsrate und verhindert, dass Infektionen chronisch werden.


Die bestehende Entzündung erfordert eine zusätzliche Behandlung mit einem wirksamen Entzündungshemmer. Diese Zusatztherapie hemmt die Entzündung, verringert den Schmerz und verbessert das Wohlbefinden der Kuh. Sie ist besonders wichtig, wenn die durch das Antibiotikum bekämpften Erreger absterben und deren Gifte (Endotoxine) frei werden.
Die schädigende Wirkung der freiwerdenden Bakterien-Toxine wird reduziert.

Richtiges Antibiotikum

Richtiges Antibiotikum

Jede Medikamentengabe sollte in einem Behandlungsprotokoll vermerkt werden. Die Auswahl der Antibiotika sollte auf Basis eines Erregernachweises und Antibiogramms erfolgen. Reserveantibiotika, wie Cefoperazon und Cephalosporine der 3. und 4. Generation, sollten in der Therapie nicht als erste Wahl eingesetzt werden. Es sind wirksame Alternativen zu diesen gegeben, z.B. das Kombiotikum. Der Einsatz von Präparaten mit nachgewiesener guter Verteilung im Euter ist ratsam.

Erfolgskontrolle

Es ist besonders wichtig, dass der Erfolg einer Behandlung immer kontrolliert wird. Deshalb sollte man den somatischen Zellzahlverlauf von Kühen, die an Mastits erkrankt waren, nachprüfen. Alternativ kann nach einer ausreichend langen antibiotischen Therapie erneut eine Viertelgemelksprobe zur Kontrolle genommen werden. Kühe, die bereits mehrmals an Mastitis erkrankt sind, sollten im Blick behalten werden und eine Prognose mit dem Tierarzt vor einer erneuten Behandlung abgesprochen werden.

Diese und weiter Informationen finden Sie auch in unseren Broschüren.